Die Annullierung der
internationalen Übereinkünfte, auf denen das Miteinander der Staaten basiert
hatte, förderte die Liberalisierung der Märkte und das Wiederaufleben des
Strebens nach Weltherrschaft. Die Geschichte der Herrschaft des Neoliberalismus
mit Hilfe der Terrorisierung und des Verfolgs jeder Form der Umgestaltung und
des Diebstahls des Reichtums bildet ein Phänomen, das einsetzte, kaum dass sich
das Gleichgewicht des Schreckens während der Nachkriegszeit aufzulösen began.
Bereits seit Jahrzehnten ersinnt und
realisiert die neoliberale Denkweise vermittels zahlloser Tricks den Diebstahl
der Volksvermögen, was sie durch Terror und Militäreinsätze erreicht, indem sie
den Wunsch nach »Sicherheit« schürt, die durch den Einsatz neuester
Technologien erreicht werden soll, in Wahrheit aber der Überwachung und der Kontrolle
der Bürger dient und zur Blüte der Industrie des Schreckens führt. Demselben
Zweck dienen auch die Manipulation statistischer Daten, die Ausblutung des
Kapitals, die Verknappung der Kredite, die Auslösung künstlicher Krisen usw.,
also die Ausübung von Gewalt mit anderen Mitteln.
In dieser Art lässt sich die Grundidee des
Wahlkampfs des heutigen Ministerpräsidenten skizzieren, aber ganz offensichtlich
reicht weder das Wissen noch die Quadratur des Kreises aus, wenn die Seele
fehlt. Folglich wäre Herr Tsipras also nicht der Revolutionär des europäischen
Südens, sondern der fatale Ministerpräsident, der im Namen einer
»sakrosankten«, aber gescheiterten europäischen Idee (der wirtschaftlichen
Annäherung und der Herausbildung einer gemeinschaftlichen Politik in den
zentralen Grundfragen) und der Dämonisierung des »Grexit« ein weiteres
Reformprogramm unterzeichnet und seine Wähler sprachlos zurücklässt, indem er
seine Politik weiterhin als links charakterisiert!
So setzen also die »Kreditgeber« ihr Werk
fort, während die Bürger das Zugangsrecht zu ihren Bankeinlagen verlieren - bei
denen es sich oft um die Erträge eines ganzen Lebens handelt -, und die griechischen
Unternehmer ihre für den Aufschwung der griechischen Wirtschaft notwendige
Aktionsfreiheit einbüßen; des weiteren beharren sie auf der Privatisierung der
staatlichen Strukturen sowie der Ausplünderung des nationalen Reichtums und des
öffentlichen Sektors. Im Rahmen dieses Raubzugs traf uns die Rekapitalisierung
und die Aufsicht über mehr als 50% der Piräus-Bank durch ausländische Funds
oder durch, was nichts ändert, inländische »Geier«. Im Übrigen verhüllt der
Schleier des Geheimnisses die Gesichter der Gewinnler und das internationale
System der Gesetzlosigkeit und Ungleichheit, während die die Verfassung
betreffenden Fragen beständig zunehmen. Mit anderen Worten bestätigen der
Verlust griechischen Bodens durch die Übertragung landwirtschaftlich nutzbarer
Flächen in unbekannte Hände, die Entfremdung der Bauern von ihrem Land sowie
ihre zu erwartende Proletarisierung im Zusammenspiel mit allem, was wir bislang
verloren haben, dass wir uns im Gleichschritt mit dem Neoliberalismus bewegen,
obwohl wir doch angeblich eine linke Regierung besitzen!
Obwohl es sich hier jedoch um einen
schlechten Witz handelt und die griechische Geschichte nun schon seit Jahren
von einem in weiteren Sinne Mitte-links orientierten System beherrscht wird,
müssen wir, auch wenn wir einem anderen ideologischem Lager angehören,
entgegenhalten, dass sich die Linke stets kämpferisch verhalten hat und sich
die tatsächlichen Linken immer, auch unter Gefahr für Leib und Leben, die
Unterschrift verweigert haben, weil sie diese für ehrlos gehalten haben. Es
gibt nicht zu bezweifelnde Wahrheiten und historische Folgerungen, denen sich
zu nähern unsere historische Unzulänglichkeit verhindert. Da die Sprache nicht
nur aus einer einfachen Aneinanderreihung von Worten besteht, täte der Herr
Ministerpräsident also gut daran, auf seine Neologismen zu verzichten, mit
denen er zu rechtfertigen versucht, dass er unterzeichnet hat, statt der »Heros
des Tages« zu werden, und dasselbe gilt auch für die von ihm so ausgiebig
praktizierte Verdrehung der Wortbedeutungen in kindischen Debatten, und dies zu
einem Zeitpunkt, in dem die »Kreditgeber« und die »Geier« nicht nur in aller
Ruhe ihre Plünderungen fortsetzen, sondern hierzu auch das Rednerpult unseres
Parlaments missbrauchen. Was diese anbelangt, so wissen wir, dass es ihnen
genügt, dass die nicht regierenden Politiker zu regieren scheinen und sich dazu
noch als linksgerichtet ausgeben; sie tragen damit zur Stabilisierung der
weltweiten Konsumhaltung bei und negieren die Kämpfe, die traditionellen Werte
und ihre eigene historische Vergangenheit.
All dies geschieht, weil sie es auf unseren
Geist abgesehen haben und auf die Demontage unseres Verstandes und unserer
Persönlichkeit abzielen, damit wir schließlich schwach und unterwürfig
akzeptieren, dass wir am Ende der Geschichte angelangt sind, bei dem es sich in
Wahrheit um eine Erfindung der neokonservativen Falken handelt, die die genuin
politischen Dinge in Fragen unkontrollierter Märkte verwandeln.