Wenn von den
Spekulanten die Überschuldung und der Bankrott von Staaten in die Wege geleitet
werden, um deren Strukturen und das öffentliche Vermögen an sich reißen zu
können, dann schnellen die Zahlen der Arbeitslosen in die Höhe, und die Bürger
müssen zusehen, wie sich ihre Gehälter und Unterstützungen in Luft auflösen.
Viele gliedern sich in das Heer der neuen Armen ein, wie wir dies tagtäglich in
unserer Nachbarschaft verfolgen können, und es sind auch nicht wenige, die im
Abfall nach Brauchbarem suchen. Wenn die Energiequellen zum Ziel erkoren werden
und der Kriegsmechanismus anläuft, sehen die Überlebenden Ruinen anstelle ihrer
Häuser, und von ihrem Heimatland bleibt nichts als ein Skelett. Der Weg in die
Flucht und die Emigration stellt sich dann für die Verzweifelten als einzige
Lösung dar, obwohl sie auch hierbei der Ausbeutung ausgesetzt sind, gar nicht
zu sprechen vom Aufkeimen der »nicht staatlichen Organisationen«, deren
eigentlicher Zweck und Existenzgrund uns allen nur allzu bewusst ist.
Folge all dieser Vorgänge ist ein nicht
enden wollender Strom von Flüchtlingen und Migranten, deren Heimatländer
Bankrott gegangen sind oder im Blut ertrinken, in Richtung auf die reichen
Staaten des Westens, Ströme von Menschen, die eine eigene Dynamik entwickeln,
deren Spannung die Kraft besitzt, neue Tatsachen zu schaffen und die Ordnung
der Dinge umzustürzen. Es ist kaum möglich, der Herausforderung des Vergleichs
mit den Bewegungen der »Barbarenvölker« zu entgehen, die sich durch diverse —
allerdings nicht geplante — Entwicklungen gezwungen sahen, in das römische
Kaiserreich einzudringen, das schließlich trotz aller Kastelle und militärisch
besetzter Grenzbefestigungen von ihnen überrannt wurde.
Wenn sich auch mit diesen Grundzügen das
heute herrschende Klima beschreiben lässt, so müssen die todbringenden
Anschläge auf europäische U-Bahnen und Plätze mit großen Menschenansammlungen
wie in Brüssel, Paris und anderswo oder diejenigen auf die Twin Towers einige
Jahre zuvor doch ohne jeden Zweifel als Terrorakte bezeichnet werden.
Nichtsdestoweniger können sie aber auch als Folgen eines unerklärten Krieges
erklärt werden, der in ähnlicher Weise seine katastrophalen Charakteristika auf
die Folgen des planvollen Bankrotts der Staaten überträgt, wobei es die Bürger
sind, die zu Opfern werden.
Selbst wenn wir uns auf den Krieg mit
seiner herkömmlichen Bedeutung des Wortes beziehen, haben wir es zumeist, wenn
nicht immer, mit rücksichtslosen Gruppierungen
wirtschaftlicher
Interessen zu tun, die ihre Heimat und die Wohlfahrt der Bürger gewissenlos
verschachern. Sie gehen ohne jede Rechtsgrundlage gegen Länder vor, wobei sie
nicht selten militärische Gewalt anwenden, was uns wiederum auf Handlungsweisen
zurückführt, die nur als terroristisch charakterisiert werden können. Kurz
gesagt stellt der Terrorismus, der die heutige Zeit charakterisiert, kein
exklusives Phänomen dar, das irgend welche Farbige für sich beanspruchen
würden, die zum Islam übertreten, da er sich eben nicht rassisch oder
weltanschaulich einschränken lässt.
Da nun aber in der Folge blutiger
Terrorakte gewöhnlich unmenschliche Maßnahmen, wie etwa die
Personenüberwachungen usw., ergriffen werden, die die Reste der demokratischen
Verfassungen weiter aushöhlen, ergibt sich zwangsläufig die Notwendigkeit, die
Bürger Europas zu aktivieren, denen selbstverständlich nicht das Recht zukommt,
außer Schussweite zu leben oder sich auf das einfache Mitgefühl und die Trauer
um die unnützen, tragischen menschlichen Opfer zu beschränken. Aus allen diesen
Gründen können uns die Krokodilstränen der europäischen Institutionen nicht von
ihrer Sensibilität überzeugen — sie reichen einfach nicht aus!