Griechenland rafft sich geschlagen immer
wieder auf, sei es aus der Asche und den Ruinen des Feuers und der Bedrängnis,
sei es aus den Flammen des Napalms und der verbrannten Erde, welche die
Großmächte, der Westen, die Rechte und die nebenstaatlichen Zentren
hinterlassen.
Wir erinnern uns an Andreas Papandreou, der
bei seinem Regierungsantritt erklärte, dass er verbrannte Erde vorgefunden
habe, und die Älteren erinnern sich an seinen Vater und Vorgänger im Amt
Georgios, der die Gesetzesbrüche der Regierung der Rechten vertuschte, die
aufgrund seiner politischen Entscheidungen am Morgen nach der langen Nacht des
Bürgerkriegs im schwer verwundeten Griechenland an die Macht gekommen war, ohne
dass jemals Gerechtigkeit geübt worden wäre. Die Jüngeren werden sich an das
„starke Griechenland“ des Enkels Georgios Papandreou auf der Insel Kastellorizo
erinnern, an Samaras und das Intermezzo mit linken Vorzeichen, und sie werden
zusammen mit den Älteren feststellen, dass sich alle diese „Banden“ des
Parlaments in einem gemeinsamen Versuch zusammengefunden haben, vor der
Hauptverantwortung für den entscheidenden Schlag zurückzuweichen, der uns an
jene unglaubliche Fassung des Verbrechens… im Orientexpress erinnert.
Und so schleppt sich auch heute das sieche Griechenland
mehr tot als lebendig dahin, umgeben von den Ruinen, welche die Memoranden und
deren parlamentarische Marionetten hinterlassen, wobei die Crème de la crème
der Staaten der Europäischen Union und die Mehrheit der Volksvertreter im
griechischen Parlament trotz des NEIN des griechischen Volkes durch ihre
Unterschriften die Verpflichtungen besiegeln! Es besteht jedoch kein Zweifel,
dass sich in einer ständig steigenden Zahl von Bürgern erhebliche Zweifel an
der Richtigkeit der Eingliederung Griechenlands in die Europäische Union durch
Kostas Karamanlis zu regen beginnen, und dies nicht so sehr aus grundsätzlichen
Erwägungen, sondern vielmehr vom Ergebnis her, denn der Beitritt war aus
vorgeschobenen wirtschaftlichen und geopolitischen Gründen im Rahmen des Dogmas
„Wir gehören zum Westen“ erfolgt, ohne an die Vorgeschichte der Banker und die
Bibliotheken füllenden Bücher voller warnender Hinweise zu denken, die von der
kaltblütigen Ausbeutung der Rohstoffe der Alten Welt, vom Kolonialismus, dem
Sklavenhandel und den vom Imperialismus ausgelösten Kriegen handeln. Die
konstanten Höchstleistungen der Führungsmächte, was die Anhäufung von Gewinnen
aus den Schulden der Staaten und deren Unvermögen anbelangt, die Zinsen zu
bedienen, da deren Höhe stets die Summe der staatlichen Einkünfte übersteigt,
führen mit mathematischer Sicherheit zum Bankrott, zum Ausverkauf und zum
Unglück der Völker, aber auch zum Veitstanz der lokalen Oligarchen und im Fall
Griechenlands mit den für eine ungewisse Zeit andauernden „capital controls“ –
also der Blockierung des Bankverkehrs – zur Heranziehung des Vermögens der
Kontoinhaber für die Bedienung der Verpflichtungen der öffentlichen Hand sowie
zum ausgeprägten Gefühl des vollzogenen Austritts aus der Eurozone, ohne dass
man wüsste, inwieweit Bestimmungen der Gemeinschaftsübereinkunft umgangen
würden.
Ohne Zweifel erkennt das Volk, dass wir es
mit einer Union zu tun haben, zu deren hartem Kern jene Staaten zählen, die,
sobald die Schwierigkeiten beginnen, erfahrungsgemäß ihre schlecht verhüllte „Überlegenheit“
herauskehren, um die Führung der „untergeordneten“ Völker und die Enteignung
ihrer Länder zu übernehmen. Im Europa mit seiner nahezu religiös anmutenden
Fixierung auf den Liberalismus wird die Union fortfahren, öffentliche Kredite
und Verschuldungen aufzuoktroyieren, da, wie bereits bemerkt worden ist, „ohne
problemlos gewährte Kredite keine Blase entstehen kann“. So werden die
unvernünftigen und historisch wenig bewanderten Völker zur Kommerzialisierung
von allem und jedem und einem entsprechenden Konsumverhalten verleitet, um dann
den wie Sirenen singenden Medien à la Reuters und Associated Press sowie den
lokalen Töchtern des Bank- und Kreditsystems zum Opfer zu fallen. Dies ist das
Europa der imperialistischen und auf Plünderung ausgerichteten Kriege, wobei häufig
sogar eine tief empfundene Religiosität geheuchelt wurde, als sei das
eigentliche Ziel die Verbreitung des Evangeliums gewesen! Wir sprechen vom
Europa der hoch entwickelten Diplomatie, die unfähig, die widerstreitenden
Interessen im Inneren zu kontrollieren, die Menschheit bereits zweimal in
blutige Weltkriege gestürzt hat.
Am Ende geht es um ein europäisches
Gebilde, das nicht nur methodisch und geduldig vorzugehen, sondern auch würdelose
Almosenempfänger und Unterwürfige zu erzeugen versteht, um zu erpressen, Panik
zu verbreiten und das Gefühl der Ausweglosigkeit ins Uferlose zu steigern und
so seine Pläne zu verwirklichen.
Und allen jenen, die die Mechanismen des
Bank- und Kreditsystems in „Institutionen“ umbenennen, als handele es sich um
demokratisch legitimierte Einrichtungen, die jedoch angetreten sind, Europa zur
Vollendung, d. h. in den Totalitarismus zu führen, hat das griechische Volk
sein „NEIN“ entgegengeschleudert.