Δευτέρα 4 Απριλίου 2016

Die Krokodilstränen des Westens


Wenn von den Spekulanten die Überschuldung und der Bankrott von Staaten in die Wege geleitet werden, um deren Strukturen und das öffentliche Vermögen an sich reißen zu können, dann schnellen die Zahlen der Arbeitslosen in die Höhe, und die Bürger müssen zusehen, wie sich ihre Gehälter und Unterstützungen in Luft auflösen. Viele gliedern sich in das Heer der neuen Armen ein, wie wir dies tagtäglich in unserer Nachbarschaft verfolgen können, und es sind auch nicht wenige, die im Abfall nach Brauchbarem suchen. Wenn die Energiequellen zum Ziel erkoren werden und der Kriegsmechanismus anläuft, sehen die Überlebenden Ruinen anstelle ihrer Häuser, und von ihrem Heimatland bleibt nichts als ein Skelett. Der Weg in die Flucht und die Emigration stellt sich dann für die Verzweifelten als einzige Lösung dar, obwohl sie auch hierbei der Ausbeutung ausgesetzt sind, gar nicht zu sprechen vom Aufkeimen der »nicht staatlichen Organisationen«, deren eigentlicher Zweck und Existenzgrund uns allen nur allzu bewusst ist.
    
     Folge all dieser Vorgänge ist ein nicht enden wollender Strom von Flüchtlingen und Migranten, deren Heimatländer Bankrott gegangen sind oder im Blut ertrinken, in Richtung auf die reichen Staaten des Westens, Ströme von Menschen, die eine eigene Dynamik entwickeln, deren Spannung die Kraft besitzt, neue Tatsachen zu schaffen und die Ordnung der Dinge umzustürzen. Es ist kaum möglich, der Herausforderung des Vergleichs mit den Bewegungen der »Barbarenvölker« zu entgehen, die sich durch diverse — allerdings nicht geplante — Entwicklungen gezwungen sahen, in das römische Kaiserreich einzudringen, das schließlich trotz aller Kastelle und militärisch besetzter Grenzbefestigungen von ihnen überrannt wurde.

     Wenn sich auch mit diesen Grundzügen das heute herrschende Klima beschreiben lässt, so müssen die todbringenden Anschläge auf europäische U-Bahnen und Plätze mit großen Menschenansammlungen wie in Brüssel, Paris und anderswo oder diejenigen auf die Twin Towers einige Jahre zuvor doch ohne jeden Zweifel als Terrorakte bezeichnet werden. Nichtsdestoweniger können sie aber auch als Folgen eines unerklärten Krieges erklärt werden, der in ähnlicher Weise seine katastrophalen Charakteristika auf die Folgen des planvollen Bankrotts der Staaten überträgt, wobei es die Bürger sind, die zu Opfern werden.

     Selbst wenn wir uns auf den Krieg mit seiner herkömmlichen Bedeutung des Wortes beziehen, haben wir es zumeist, wenn nicht immer, mit rücksichtslosen Gruppierungen
wirtschaftlicher Interessen zu tun, die ihre Heimat und die Wohlfahrt der Bürger gewissenlos verschachern. Sie gehen ohne jede Rechtsgrundlage gegen Länder vor, wobei sie nicht selten militärische Gewalt anwenden, was uns wiederum auf Handlungsweisen zurückführt, die nur als terroristisch charakterisiert werden können. Kurz gesagt stellt der Terrorismus, der die heutige Zeit charakterisiert, kein exklusives Phänomen dar, das irgend welche Farbige für sich beanspruchen würden, die zum Islam übertreten, da er sich eben nicht rassisch oder weltanschaulich einschränken lässt.

     Da nun aber in der Folge blutiger Terrorakte gewöhnlich unmenschliche Maßnahmen, wie etwa die Personenüberwachungen usw., ergriffen werden, die die Reste der demokratischen Verfassungen weiter aushöhlen, ergibt sich zwangsläufig die Notwendigkeit, die Bürger Europas zu aktivieren, denen selbstverständlich nicht das Recht zukommt, außer Schussweite zu leben oder sich auf das einfache Mitgefühl und die Trauer um die unnützen, tragischen menschlichen Opfer zu beschränken. Aus allen diesen Gründen können uns die Krokodilstränen der europäischen Institutionen nicht von ihrer Sensibilität überzeugen — sie reichen einfach nicht aus!